Besonderheiten der MZ-24(pro) anhand einer Programmierung eines Seglers mit WK, Störklappen und Motor erklärt

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Beispiel-Programmierung der MZ-24 PRO für Segler mit SR, HR, QR, WK, Störklappen, Schleppkupplung, E-Motor und Kreisel.

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Die folgende Anleitung soll einen Weg zeigen wie die Programmierung eines Seglers mit 6 Servos in den Flächen und einem Motor mit der MZ-24 pro gelingen kann. Natürlich kann man auch nur Teile davon entnehmen, z.B. den Safety Switch für den Motor mit Gas auf einem Schalter oder die Butterfly Einstellungen. Und natürlich werden bei den einzelnen Punkten andere Vorlieben andere Lösungen benötigen. Dies soll nur als Beispiel dienen, wie es gehen kann.

Als Empfänger kommt dabei der GR-24 (pro, falls Gyro erwünscht) zum Einsatz. Mit dem GR-18 müssten die Störklappen über ein Y-Kabel laufen und auf die Telemetrie verzichtet werden.

Im Prinzip wäre das alles ja ganz einfach. Will man aber den Motor auf einen Schalter mit einem zusätzlichen Motorstopp-Schalter (oder sogar einem Safety Switch), die Möglichkeit die Klappen für verschiedene Flugphasen anders zu stellen, die Bremse am Gashebel mit verschiedenen Offsets für z.B. WK und Störklappen haben, dann wird das mit der MZ-24(pro) schon ein wenig zum Abenteuer, da diese Fernsteuerung doch mit einigen Überraschungen aufwartet.

Ohne gewisse Tricks zu kennen, die vielleicht sogar irgendwo in der Bedienungsanleitung versteckt sind, wird man es schwer hinbekommen. Die Anleitung ist daher auch ein wenig mit Humor verfasst, um die manchmal etwas merkwürdigen Eigenschaften der MZ-24(pro) zu kaschieren. Auf der anderen Seite soll sie auch die versteckten Möglichkeiten der MZ-24(pro) aufzeigen, die diese Anlage für mich noch immer zu einer sehr guten Anlage machen.

Die dazugehörige Modelldatei beinhaltet neben den genauer erklärten Punkten noch weitere Funktionen (siehe Punkt 8).

Folgende Empfängerbelegung wird verwendet (Graupner Standard für Segler mit Motor und je 3 Flächenservos):
1 Motor
2 QR links
3 Höhe
4 Seite
5 QR rechts
6 WK links
7 WK rechts
8 Schleppkupplung
9 Störklappe links
10 Störklappe rechts
11,12 nur im Sender für Gyro Steuerung


Anmerkung 1: Teile von untenstehendem funktionieren wohl auch mit der normalen MZ-24 oder den beiden MZ18 Typen.

Anmerkung 2: Es gibt sicher viele andere Wege, das beschriebene zu erreichen, einfachere Wege würde ich gerne erfahren.

Anmerkung 3: Ich gehe davon aus, dass mechanisch alles richtig eingestellt ist.

Anmerkung 4: Einzelne Teile der Anleitung können auch verwendet werden, sind aber vielleicht anders leichter zu realisieren, wenn nicht alle anderen Teile auch verwendet werden.

Anmerkung 5: Das Handbuch muss natürlich auch gelesen werden ;-)

1) Modelltyp

Am Beginn der Programmierung muss man den Modelltyp festlegen. Normalerweise wären das in unserem Fall 2Q4W. Wenn man aber alle unten aufgezeigten Möglichkeiten nutzen will, müssen wir hier 2Q2W einstellen (und die Störklappen später mit Mischern selbst dazu programmieren).

2) Maximale Servowege einstellen.

Als ersten Schritt empfehle ich dann, für alle Flächen-Servos im Menü WEG/LIM Grenzen für die maximal möglichen mechanischen Ausschläge zu setzten (die Werte -BEGR. Und BEGR.+). Sonst kann es im Rahmen der Programmierung schnell einmal passieren, dass Servos mechanisch anstehen und während man die linke Wölbklappe programmiert das rechte (noch nicht programmierte) Störklappenservo in Rauch aufgeht.

3) Butterfly (= Krähenstellung = Bremse mit WK und QR) über den Gashebel

Beginnen wir mit der Bremsfunktion mittels Butterfly. Dies soll (in diesem Beispiel) über den Gashebel oder Gb 1 erfolgen, und zwar mit der gleichen Orientierung wie normalerweise das Gas, also Hebel vorne = Schnell = keine Bremse, Hebel zum Körper = Bremse. Im Beispiel soll die Bremswirkung zuerst nur mit den Störklappen eingeleitet werden, die Bremswirkung mittels Butterfly soll dann erst im zweiten Teil des Hebelwegs (also im unteren Bereich) erfolgen.

Da die Butterfly-Funktion der MZ-24 (aus welchen Programmiergründen auch immer) nur mit dem Geber funktioniert, der in G/S SET dem K 1 zugeordnet ist, müssen wir Gb 1 dem K 1 zugeordnet lassen, was sich später auf die Programmierung des Gases auswirkt (Punkt 5). Nachdem ich auch Störklappen habe, möchte ich, dass diese zuerst einsetzten und Butterfly erst am im unteren Bereich des Gebers zu wirken beginnt. Das nennt sich Offset und es ist auch der erste Wert den man einstellen muss, damit das ganze überhaupt funktioniert. Im Menü Butterfly wird also folgendes eingestellt:

AKT: EIN

BUTT. OFFSET: Gashebel in die Position bringen, ab der die Bremswirkung mit Butterfly beginnen soll, wenn man den Hebel weiter nach unten bewegt. Der Wert, der bei der Hebelbewegung rechts angezeigt wird, muss aber positiv bleiben (sonst dreht sich die Wirkung um, also Bremse nach vorne. Wer das so will, muss den Wert negativ machen, also den Hebel ans untere Ende bewegen). Ich habe in meinem Beispiel +001% gewählt (also gerade ein wenig über der Mitte). Ist der Hebel in der gewünschten Position wird das Feld BUTT. OFFSET angetippt. Damit beginnt die Bremse mittels Butterfly-Stellung ab der aktuellen Position des Steuerhebels.

MZ-24 Butterfly P1.jpg

Erste Seite des Butterfly-Menü mit eingestelltem OFFSET, AKT und G/S EIN und RATEn für die Querruder

Solange noch keine Werte in den Feldern RATE eingetragen sind, wird auch noch keine Bewegung der Klappen auftreten, wenn Gb 1 bewegt wird. Nun werden, falls noch nicht geschehen, QR und WK im Menü UMK/MITTE in 0-Stellung gebracht. Auf den ersten 2 Seiten des Butterfly Menüs kann man dann die Auslenkungen für QR und WK in den Feldern RATE einstellen. Dazu den Gb 1 ganz nach unten geben (volle Bremswirkung) und die RATEen solange erhöhen, bis die gewünschten Ausschläge erreicht sind (die Richtung der WK sollte/muss in UMK/MITTE so eingestellt werden, dass die WK bei positiven Werten nach unten gehen). Auf der 3 Seite kann dann noch über einen Mischer bei Bedarf ein HR-Ausschlag dazu gemischt werden.

Anmerkung: Soll die Bremse nur mittels Butterfly erfolgen, wird der OFFSET natürlich auf einen höheren Wert gestellt. Bei 100% beginnt die Bremswirkung sobald der Hebel nach unten bewegt wird. Bei -100% erfolgt das Auslösen der Bremse von unten nach oben.

4) Störklappen

Der Grund, dass ich am Beginn den Modelltyp 2Q2W gewählt habe ist der, dass sich der in Punkt 3 beschriebe Offset, bei der MZ-24 nicht für unterschiedliche Klappen unterschiedlich einstellen lässt. Daher werde ich die Störklappen über Kurvenmischer programmieren. Dazu setze ich im Menü FR. MIX auf der 2. Seite (nur dort sind Kurvenmischer!) z.B. den Mischer 7 auf

K1->K9 und dann EIN

K9 ist der vorgeschlagene Kanal für die 2. WK links, die bei mir die linke Störklappe ist. Unter SET füge ich nun 2 weitere Punkte ein (auch dabei ist die MZ-24 etwas zickig, mit der Anleitung bekommt man das aber schon früher oder später hin). Den ersten zusätzlichen Punkt setzte ich in Hebelweg-Mitte XWERT = 50% (dort soll meine Klappe bereits ganz ausgefahren sein). Den zweiten zusätzlichen Punkt setze ich z.B. auf XWERT = 80%, das wird der Offset, ab dem die Klappe ausfährt (es bleiben also 20% im oberen Bereich des Hebels, in dem keine Bremswirkung auftritt). Nun werden die Punkte in der YACHSE verschoben: Die Punkte am linken Rand des Diagramms (=Hebel ganz unten) und der 2. Punkt von links (im Beispiel bei X = 50%) muss dabei auf einen Y-Wert gebracht werden, bei dem die Klappe ganz ausgefahren ist (geht sich das nicht aus, den MITTE Wert dieses Servos ändern). Die Y-WERTe des 3. Punkt von links (im Beispiel bei X=80%) und des Punkts am rechten Rand werden nun auf einen Wert gebracht, bei dem die Klappe ganz eingefahren ist. Ich habe den Punkt am rechten Rand dann sogar noch weiter in Richtung geschlossener Klappe verschoben (Verriegelung).

MZ-24 Kurvenmischer-Stoerklappe.jpg

Kurvenmischer für die Steuerung der Störklappe: Links im Diagramm ist Hebel hinten. Der negative Wert bedeutet hier ausgefahrene Störklappe. Diese ist bis Gebermitte voll ausgefahren. Von der Mitte nach oben (im Diagramm nach rechts) wird die Störklappe eingefahren bis sie bei etwa 20% (des oberen Hebelwegs) ganz eingefahren ist. Wenn der Hebel weiter nach vorne geht wird noch die Verriegelung aktiviert.

Für die rechte Störklappe (K10) wird dann ein zweiter Kurvenmischer nach dem gleichen Prinzip angelegt: K1->K10

5) Der Motor (mit Safety Switch)

Folgende Schritte bitte unbedingt zuerst ohne angesteckten Motor und später als Kontrolle ohne Luftschraube durchführen.

Da wir dem K1 (an den der Motor soll, um mit der MZ-24 die Motorstopp Funktion nützen zu können) nach wie vor den Gb 1 zugeordnet haben (aufgrund der Notwendigkeit für MZ-24 Butterfly), folgt der Motor derzeit noch dem Wert des Gb 1, was ja nicht sein soll, da dieser nur die Bremse steuern soll. Damit der Motor (der K1-Ausgang) nicht auf den Gb 1 reagiert müssen wir also als erstes mit Hilfe eines Mischers das Signal des Gb 1 am K1 wieder aufheben. Im Prinzip wäre das recht einfach, wenn wir da nicht einen Offset für Butterfly eingestellt hätten, der sich nun auch auf das Gassignal von Gb1 auf K1 auswirkt. Das ganze Dilemma kann man sich im Servomonitor ansehen, wenn man den Gb 1 bewegt und auf den K1 Ausgang achtet.

Zusätzlich müssen wir dann natürlich auch noch einen anderen Geber (Schalter, Dreh- oder Schieberegler) festlegen, der dann den Motor steuern soll.

Als Krönung wollen wir das ganze dann noch mit einem Safety-Switch absichern, der mehr kann als der Motorstopp.

5.1 Aufheben des Gb 1 Signals

Beginnen wir mit der Aufhebung des Signals, das vom Gb 1 kommt und das auf K1 wirkt. Dazu benötigen wir (sofern ein Butterfly-Offset ungleich +/-100% verwendet wurde) einen 3-ten Kurvenmischer (zum Glück hat die MZ-24 pro drei davon). Wir legen also wieder einen Kurvenmischer in FR. MIX an (Seite 2!, Mischer-Nummer 6, 7 oder 8, je nachdem welche wir für die Störklappen bereits verwendet haben):

K1 -> K1 und dann EIN

Im SET Menü fügen wir einen 3-ten Punkt hinzu und zwar genau bei dem X-WERT, den wir zuvor bei Butterfly-Offset eingestellt hatten (im Beispiel +001%). Den Y-WERT des linken Punkt bringen wir nun auf +100%, die beiden anderen Punkte auf -100%. Nun sollte im Servomonitor das Signal des K1 bei Bewegung des GB 1 konstant auf 0% stehen bleiben. Die Motor aus Stellung (-100%) wird erst durch die zusätzliche Zuordnung des Mischer unter 5.2 erreicht.

MZ-24 K1-K1-Mischer.jpg

Mischer zur Aufhebung des Gb 1 Signals auf den Motorausgang K1.

Wurde unser Butterfly ohne Offset erstellt, reicht für diesen Zweck ein einfacher Mischer dessen Kurve von links oben nach rechts unten läuft.

5.2 Zuordnen eines anderen Gebers für die Motorsteuerung

Als nächstes müssen wir nun einen neuen Geber für den Motor festlegen. Wir können natürlich nicht einfach dem K1 einen neuen Geber zuordnen, da sich das ja auf die Butterfly Einstellungen auswirken würde. Es muss also ein zusätzlicher Kanal als Gaskanal definiert werden, der dann später auf den K1 gemischt wird. Zum Glück hat die MZ-24 die (nicht unbedingt vorhersehbare) Eigenschaft, dass wir K7 beliebig missbrauchen können ohne dass sich an der rechten WK (die ja am K7 angeschlossen ist) irgend etwas ändert. Wir müssen für das weitere Vorgehen also keinen zusätzlichen Kanal "verschwenden".

Ich habe also im Menü G/S SET dem K7 meinen Geber für den Motor zugeordnet (z.B. 3-fach Schalter S1). Weitere Änderungen der Gaskurve oder zusätzliche Regler die das Gas beeinflussen sollen, können dann direkt am K7 oder dem folgenden Mischer gemacht werden (das Gaskurven-Menü der MZ-24 verwende ich dabei nicht).

Was es nun noch benötigt, ist ein freier Mischer von K7 auf K1, der das Signal vom K7 linear (oder mit weiteren Eigenschaften einer Gaskurve) auf den K1 weiterleitet:

K7 -> K1 und dann EIN

MZ-24 K7-K1-Mischer.jpg

Dieser Mischer K7 -> K1 mischt das dem K7 zugeordnete Gebersignal linear (= 1:1) auf den K1 (Motor). Da der Geber für K7 bei mir ein 3-fach Schalter ist bekommen wir damit die 3 Stellungen: -100% (Aus), 0% ("Halbgas") und 100% (Vollgas).

5.3 Motorstopp-Schalter und Safety Switch

Ein Motorstopp-Schalter sollte meiner Ansicht nach immer Pflicht sein. Die Programmierung dafür kann nach Handbuch erfolgen, da wir ja den Motor nach wie vor auf K1 haben. Der "einfache" Motorstopp-Schalter hat für mich aber auch einen Nachteil. Steht der Gashebel auf Vollgas und der Motorstopp-Schalter wird irrtümlich betätigt, ist die Folge unter Umständen schlimmer als die irrtümliche Bewegung des Gas-Gebers im kleinen Bereich ohne gesetztem Motorstopp-Schalter.

Die für mich perfekte Lösung ist der sogenannte Safety Switch: Dabei wird die Anlage so programmiert, dass der Motor beim Deaktivieren des Motorstopp-Schalters nur anlaufen kann, wenn der Gashebel zuerst in Aus Stellung gebracht wird. Ein Anlaufen des Motors bei gesetztem Gas durch irrtümliches Betätigen des Motorstopp-Schalters ist dabei unmöglich. Neben der Motorstopp-Funktion der MZ-24 benötigt es dazu noch zwei logische Schalter (nur in der pro Version vorhanden).

Für den Safety Switch wird der Motorstopp von einem logischen Schalter (hier L2) aktiviert (Motor aus). Der Motor kann damit nach Freigabe durch den Motorstopp-Schalter (hier SW6) nur anlaufen, wenn der Motor-Geber (hier SW1) zuvor auch in der AUS Stellung war oder zumindest einmal dorthin bewegt wird.

Wir legen dafür 2 logische Schalter an:
L1: L2 UND SW1 (mein Motorschalter)
L2: L1 ODER SW6 (mein Motorstopp-Schalter)

MZ-24 LogischeSchalter.jpg

Logische Schalter L1 und L2 für Safety Switch (L3 wird zur Uhrensteuerung verwendet)

Bei der Wahl von SW1 wird bei beiden (wir haben hier ja einen 3-stufen Schalter) Motor-Ein Stellungen EIN gewählt

MZ-24 LogischeSchalter-SW1.jpg

Motor Ein bei Stellung SW-1 in der Mitte und nach vorne (in der Grafik: Unten AUS, Mitte und Oben EIN )

Bei der Wahl von SW6 wird in der gewünschten Motor-Aus Stellung EIN gewählt!

MZ-24 LogischeSchalter-SW6.jpg

Motorstopp aktiviert bei SW-6 nach unten (in der Grafik: Unten AUS, Oben EIN)

Dann erfolgen im Menü M-STOP folgende Zuordnungen:
AKT: EIN
G/S: L2
SET: -100%

MZ-24 M-STOP.jpg

Einstellungen im M-STOPP Menü

Nun sollte im Servomonitor der K1 bei Gas Ein Stellung nur dann ein von -100% abweichendes Signal ergeben, wenn der Motor-Geber zuerst in die Motor-Aus Stellung gebracht wurde (oder sich bereits dort befand). Bitte dies genau kontrollieren !!!

6) Gyro

Den Schalte für die Aktivierung für den Kreisel habe ich am Dreistufenschalter S4 (bei Motormodellen habe ich hier unterschiedliche Moden). Im Empfänger ist bei den Kreiseleinstellungen für MODE QR/HR und MODE SR der K11 ausgewählt. Damit am K11 nur -100% (Kreisel Aus) und -50% (Modus 1) anliegen können wird folgender freie Mischer eingerichtet:

K11 -> K11 und dann EIN

MZ-24 K11-K11-Mischer.jpg

Der freie Mischer von K11 - > K11 bewirkt eine Ausgabe von -100% (Kreisel Aus) nach hinten und -50% (Modus 1) in der Mitte und nach vorne wenn K11 dem S4 zugeordnet ist.


Der Faktor wird bei mir über den DV2 geregelt. Dazu ist in G/S SET dem K12 der DV2 zugeordnet und im Empfänger bei den Kreiseleinstellungen bei FAKTOR der K12 zugeordnet.

7) Flugphasen

Der größte Nachteil bei der MZ-24(pro) ist für mich das Arbeiten mit Flugphasen. Ich versuche diese möglichst zu vermeiden aber z.B. für Thermik Einstellungen o.ä. sind sie einfach kaum zu umgehen. Was mich am meisten stört, sind die vermutlich gut gemeinten Einstellmöglichkeiten vieler Parameter, die in allen Flugphasen getrennt eingestellt werden können. Leider gibt es aber weder eine Möglichkeit einzelne Einstellungen von einer Flugphase in die andere zu kopieren noch gibt es bei diesen Parametern die Möglichkeit diese global zu definieren. Z.B. können EXPO und DR Einstellungen nicht global definiert werden und müssen daher bei Änderungswünschen (falls sie überall gleich wirken sollen) in jeder Flugphase geändert werden. Wenn daher in den Flugphasen nur QR, SR und HR Einstellungen geändert werden ist man oft schneller (und sicherer) neue Einstellungen in der Normal Flugphase zu erproben, diese dann in eine andere Flugphase zu kopieren und die Klappeneinstellungen dort wieder neu durchzuführen.

7.1) Thermik, Speed, etc. (WK-SET Menü)

Der erste Schritt der noch vor dem Erstellen der Flugphasen durchgeführt werden sollte (sonst muss man es danach in jeder Flugphase tun) ist das Einstellen eines OFFSET für den K6 im Menü G/S SET. In meinem Beispiel habe ich dafür -100% gewählt. Dieser Wert wird dann mit den späteren Einstellungen im Menü WK-SET multipliziert. Je höher der Absolutwert hier ist, umso kleiner muss der RATE-Wert in WK-SET werden, um einen bestimmten Ausschlag zu erreichen.

Bitte darauf achten, dass in G/S SET dem K6 kein Geber zugeordnet ist.

Wenn dann die Flugphasen erstellt sind, muss zuerst die Flugphase Normal in die neue Flugphase kopiert und der Phase ein Schalter zugeordnet werden. Nun wird die Phase gewählt, in der die Klappen verstellt werden sollen.
Im Menü WK SET dieser Flugphase wird dann AKT = EIN aktiviert und auf den 3 folgenden Seiten die RATE Werte für QR, WK und HR so geändert werden, dass die Ruder die gewünschte Stellung einnehmen. Die Ruderstellung ändert sich dabei nur wenn RATE A geändert wird (in meinem Beispiel).

7.2) Phasenabhängige Trimmung (TR.ST. Menü)

Im Menü TR.ST., in dem man z.B. aktuelle Trimmungen von den Steuerknüppeln übernehmen kann, sodass die Trimmer wieder bei 0 stehen, verbirgt sich auch die Möglichkeit, die Trimmungen dieser Kanäle phasenabhängig oder global zu machen. Wird hier links oben PH anstelle von GL gewählt, können die Trimmwerte der Steuerknüppel in jeder Phase unabhängig eingestellt werden.

8) Modelldatei der oben dargestellten Programmierung

Die folgende Modelldatei für eine Pilatus B4 beinhaltet folgende Programmierung (zum Teil oben nicht beschrieben):

Motor auf 3-stufen Schalter (S1, von vorne nach hinten: Motor aus,50%,100%).
Safety Switch für Motor (S6, erweiterter Motorstopp: "Motor Aus" bei Schalter nach unten).
Bremse mittels Störklappen über den Geber 1 (Gashebel) in der oberen Hälfte.
Zusätzliche Bremse mittels Butterfly über den Geber 1 (Gashebel) in der unteren Hälfte.
Zumischen der WK zu den QR über Schalter (S7, nach unten aktiviert).
3 Raten und Expoeinstellungen (S3).
Phasenabhängige WK und QR Stellungen (S5, Thermik, etc.).
Gyro ein/aus über Schalter und Faktor über Regler (S4, DV2).
Schleppkupplung (S2).
Uhrensteuerung über logische Schalter (Uhr 1 für Aufzeichnung der Telemetrie).
Telemetrieansagen ein/aus, weiter (S8).
Varioansage ein/aus (SL2).
Phasenabhängige Trimmung.
Lautstärke der Ansagen (SL1, nicht in der Modelldatei da Systemeinstellung).
Ankündigungen bei allen Schaltern und Reglern (Eigene Ansagen: 1 "Kreisel aus", 2 "Kreisel ein", 4 "Wölb zu Quer", 5 "Quer allein", 6 "Schlepp zu", 7 "Schlepp auf, 8 "Ansagen aus", 9" ohne Funktion").

Empfängerbelegung (Graupner Standard):
1 Motor
2 QR links
3 Höhe
4 Seite
5 QR rechts
6 WK links
7 WK rechts
8 Schleppkupplung
9 Störklappe links
10 Störklappe rechts
11,12 nur im Sender für Gyro Steuerung

Da derzeit das Hochladen von mdl-Dateien im Wiki nicht funktioniert, ist die Modelldatei nur über meine Dropbox verfügbar:
-> Modeldatei Pilatus B4